Jede Arbeit ist anders – okay, fast jede, manch eine Marketing-Konzeption sieht anderen zum Verwechseln ähnlich – dennoch gibt es bestimmte Fallstricke, die allen Studierenden das Leben schwer machen können. Hier kommen sechs davon und wie man sie umgeht:
1) Sich in Literatur verlieren.
Echt, manche Anrufer klingen ganz dumpf, weil sie unter Bücherbergen verschüttet sind! Natürlich müssen Sie sich ins Thema einlesen und auch spezifischer werden, je näher es an Ihre Forschungsfrage rangeht. Aber gleich mal 40 Bücher bestellen und 100 potenziell interessante Journal-Artikel runterladen, ist der falsche Weg. Besser, Sie nehmen sich einen Tag um rauszufinden, was die aktuellen Standardwerke zum Thema sind und beschaffen sich 3-5 grundlegende Bücher. Daraus ergeben sich wahrscheinlich Hinweise, wer als Experte gilt und wessen neue Artikel Sie kennen müssen. Spezifischer werden Sie erst, wenn Sie Ihr Thema soweit erfasst haben.
2) Zu wenig Quellen verwenden
Das andere Extrem: Sie denken, das weiß ich doch alles, und schreiben Ihren gesammelten Wissens- und Erfahrungsschatz auf. Das kann ja alles richtig sein, aber Ihr Job ist es grad nicht! Sie sollen durch das Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit zeigen, dass Sie wissenschaftlich Arbeiten können. Dazu müssen Sie Quellen verwenden.
3) Thema und Forschungsfrage zu weit fassen.
Schreiben Sie mal was zu „Abhandlung über das Universum“ mit der Forschungsfrage „Was macht das Universum aus?“ Viel Spaß dabei! Da Sie ja die Aufgabe haben, eine Frage umfasend zu beantworten bzw. ein Thema so zu betrachten, sehen wir uns in 1.000 Seiten wieder. Bis dahin sind Sie allerdings exmatrikuliert. Nehmen Sie sich also Fragen vor, die sich auch innerhalb von 60-80 Seiten beantworten lassen.
4) Thema und Forschungsfrage zu eng fassen.
Wie eben, nur umgedreht! Wenn Sie „Das Wanderverhalten der neuseeländischen weißen Flugamameise im Mai 1896“ mit der Forschungsfrage „Inwiefern bestehen Abweichungen und Übereinstimmungen zu 1996“ im Auge haben – blinzeln Sie und denken nochmal darüber nach.
5) Sich nicht mit dem Betreuer absprechen
Auch wenn Ihnen das Thema glasklar erscheint, holen Sie bitte die Meinung Ihres Betreuers dazu ein. Wenn der sich was anderes vorstellt, wird er beim Lesen enttäuscht sein (Frauen sind da oft weniger profilneurotisch, drum „er“) und die Bewertung fällt entsprechend aus.
6) Einfach drauf los schreiben
Das bekommen manche allen Ernstes als Tipp mit auf den Weg: Schreib mal was, der Rest ergibt sich. Meistens geht das schief und Sie schreiben lauter spannende Dinge, von denen Sie sich später aus Platzgründen oder weil sie nicht ins Konzept passen trennen müssen. Lesen Sie sich ein, stellen Sie eine Gliederung auf, besprechen Sie alles mit der Betreuungsperson; DANN schreiben Sie los.